Datenschutzvorfall: Datensicherheit fängt beim Bewusstsein der Verantwortlichen an
Der aktuelle Fall des Bikesharing-Anbieters OBG Germany GmbH (Teil einer Unternehmensgruppe aus Singapur) zeigt, dass ein systematisches Vorgehen beim Schutz personenbezogener Daten unverzichtbar ist.
Das rasant mit Leihfahrrädern (u.a. in München, Berlin, Frankfurt und Hannover) wachsende Unternehmen hatte persönliche Daten und Bewegungsdaten der Nutzer nicht vor dem Zugriff unbefugter Dritter ausreichend geschützt. Problematisch sollen vor allem die Social-Media-Funktionen der App des Anbieters gewesen sein. Das Teilen führte zum unerwünschter Teilen von Daten.
Es wirft einen Blick auf den Trend, dass Datenschutzvorfälle häufig auf Umstände zurückgehen, die mit normalen Mitteln hätten vermieden werden können und nicht an einem kriminellen
Vorgehen der Hackern liegen. Es sind vielfach Bedenkenlosigkeit oder Kostendruck, die die Beteiligten leichtfertig handeln lassen. Aus dem konkreten Fall lässt sich auch lernen, dass Verschlüsselung und ein korrektes Authentifizierungssystem bei manchen Anwendungsszenarien zwingend sind.
(Philipp Kramer, Chefredakteur Datenschutz-Berater)